Die Schule wächst

Irgendwann ist jedes Schulkind der Grundschule entwachsen. Als diese Zeit für die Kinder der ersten Grundschulklasse nahte, entstand unter der Elternschaft der Wunsch nach einer weiterführenden Schule.

Was nun folgte, ist schon aus der Gründungszeit des Schulvereins bekannt: planen, diskutieren, überlegen, Anträge stellen und viel beten. Am Ende dieses Prozesses konnte dann im August 1994 eine erste Realschulklasse in Rudersdorf mit dem Unterricht beginnen.

Dabei kamen die Lehrer zunächst tageweise aus anderen Schulen angereist und brachten sogar das Unterrichtsmaterial wie Mikroskope für den Biologieunterricht oder eine kleine Physiksammlung in Kisten und Koffern mit.

Nur ein Jahr nach Gründung der Realschule, im August 1995, wurde mit einem Eröffnungsgottesdienst der Unterricht der Realschule im ehemaligen Hauptschulgebäude in Freudenberg-Niederndorf fortgesetzt.

Die Zahl der Schüler wuchs und schon bald wurden auch die neuen Räumlichkeiten zu klein. Hinzu kam, dass im August 1997 – ebenfalls in Rudersdorf – eine Hauptschule eröffnet wurde.

Als Folge dieses äußeren Wachstums der Schulen kaufte der Förderverein 1997 die bislang von der Stadt Freudenberg angemietete Schule und errichtete 1998 einen ersten Anbau. So konnte die Hauptschule 1998 ebenfalls nach Niederndorf umziehen. In den Jahren 1999 und 2000 entstanden eine neue Turnhalle, weitere Klassenräume, Technikräume und ein Trakt mit Verwaltung, Lehrerzimmer, Aula, Kunst- und Musikräumen.

Durch das stetige Wachstum der zunächst nur einzügig konzipierten Hauptschule wurden auch die Räumlichkeiten in Niederndorf zu eng. 2010 konnte von der Stadt Siegen das Gebäude des ehemaligen Studienseminars in Kaan-Marienborn erworben werden. In diesem Gebäude hat die Hauptschule eine neue Heimat gefunden. Durch den Anbau eines Trakts mit naturwissenschaftlichen Räumen und den Neubau einer Sporthalle ist dort ein äußerst attraktiver Schulstandort in zentraler Lage des Siegerlandes entstanden.

Seit dem Schuljahr 2016/17 wird an diesem Standort, beginnend mit den neu eingeschulten Fünftklässlern, eine Sekundarschule aufgebaut, während die Hauptschule entsprechend ausläuft. Da die Sekundarschule als Ganztagsschule betrieben wird, wurde dort eine Mensa angebaut, die im Frühling 2017 in Betrieb genommen werden konnte.

Die 2010 in Niederndorf verbliebene Realschule hat innerhalb kurzer Zeit die durch den Auszug der Hauptschule freigewordenen Räumlichkeiten wieder gefüllt.

Die spannende Frage ist: „Wie geht es weiter?“ Welche Entwicklung werden die Freien christlichen Schulen zukünftig nehmen? Wie verändert sich die Schullandschaft insgesamt und welche Auswirkungen wird das haben?

Wie dem auch sei: Als Träger der Freien christlichen Schulen Siegen glauben wir, dass Gott in über 25 Jahren des Bestehens der Schulen Wachstum und Gelingen geschenkt hat. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir erbitten seinen Segen auch für die kommenden Jahre, denn nur dort, wo Gott das Haus baut, arbeiten wir nicht vergeblich daran (frei nach Psalm 127,1).

Winfried J. Schmidt
Geschäftsführer