Üben "darüber hinaus": Trainingsstunde, EWS und Co.

Kennst Du das/Kennen Sie das? Hausaufgaben.

Sowohl für Schüler als auch für die beteiligten Erwachsenen sind diese häufig mit viel Frust verbunden.

Deshalb hat sich das FCS-Schulentwicklungsteam in Abstimmung mit dem Lehrerkollegium und der Schulkonferenz auf ein neues „Statt-HA-Konzept" geeinigt:

Effektive Lernzeiten sind nötig, um Unterrichtsinhalte zu verarbeiten, vertiefen und teilweise automatisieren zu können. Die klassischen Hausaufgaben haben sich diesbezüglich nicht als besonders dienlich erwiesen, wird doch deren Erledigung tatsächlich kaum belohnt, das Nicht-Erledigen jedoch sanktioniert. Stress zu Hause oder zum Unterrichtsbeginn war häufig die Folge; Stress, der kaum einen positiven Beitrag zum Lernklima oder Lernerfolg leistet.

Die Lösung? Wie effektivere Lernzeiten fördern? Wie fokussierte Unterrichtsmitarbeit belohnen?

Stattdessen haben wir – neben häufigeren Übungszeiten im Fachunterricht - beschlossen, den Hauptfächern (M, E, D) jeweils eine zusätzliche fünfte Stunde als Trainingsstunde zu geben. Für die Nebenfächer gibt es insgesamt eine zusätzliche Stunde, die EWS-Stunde (humorvoll für „Eierlegende-Wollmilchsau-Stunde“). Sowohl die EWS- als auch die Trainingsstunden geben zusätzliche Zeit, Unterrichtsinhalte unter Aufsicht der jeweiligen Fachlehkraft zu wiederholen, zu vertiefen oder zu üben. Entsprechend dem jeweiligen Lernstand kann den Schülern bei Bedarf außerdem gezielter zusätzliches Förder- oder Fordermaterial zur Verfügung gestellt werden.

Mehr aktive Mitarbeit im Unterricht erreichen wir mit häufigerem Unterricht in den Hauptfächern über die Woche verteilt und schnellen schriftlichen Überprüfungen („SÜs“). So könnte beispielsweise im Bio-Unterricht angekündigt werden: „Wir sprechen heute über den Aufbau einer Blüte. In der nächsten Stunde wird der Unterrichtsinhalt in einer SÜ überprüft. Wenn du heute gut mitmachst, kannst du dich wahrscheinlich in der nächsten Stunde mit einer guten Note belohnen – und das ohne allzu viel Mühe zu Hause.“ Diese SÜs sollen also bewusst nicht zu schwer gestellt sein, sondern Schüler zu lohnender Aufmerksamkeit im Unterricht und zum Lernen durch unmittelbarere Lernerfolge motivieren.

Und wenn eine Stunde wider Erwarten für einen jungen Menschen nicht so gut geklappt hat? Dann gibt es eben die Trainingsstunde oder die EWS zum Nachlegen und Vertiefen.

In den Sprachen wird es – wie schon bisher – unabhängig von diesem Konzept nötig sein, möglichst täglich zu Hause Vokabeln zu lernen, wie z.B. auch "das kleine 1x1" im Fach Mathematik oder das Lesen der Lektüre im Deutschunterricht. Grundsätzlich sind häusliche Übungszeiten besonders da nötig, wo Lernerfolg ausbleibt oder aber auch unmittelbar vor Klassenarbeiten.

Das Auffassungs- und Konzentrationsvermögen unserer unterschiedlichen Schüler bedeutet, dass einzelne Schüler mehr zu Hause üben müssen als andere. Schule und Elternhaus sollten dafür in guter Kommunikation stehen. Zusätzliche persönliche Lernzeiten gelten insbesondere für die oberen Jahrgänge und dort speziell für die Erweiterungskurse der Hauptfächer (gehobeneres Lern- Niveau). Eine Annäherung an die höheren Leistungsanforderungen der gymnasialen Oberstufe ist hier sinnvoll. Lehrerinnen und Lehrer bemühen sich, für Eltern und Erziehungsberechtigte möglichst transparent zu machen, welche Lerninhalte wie und wann für die Kinder dran sind.

Im Bereich der Schulentwicklung wird das Konzept kontinuierlich evaluiert und optimiert.